
Projekte | Viabizzuno progettiamo la luce
Entdecken Sie alle Projekte und Arbeiten von Viabizzuno in Zusammenarbeit mit den bedeutendsten Architekten und Planern der Welt.
de
Kirche Santa María Josefa
Ort:bilbao, spagna
Projekt:imb arquitectos (gloria iriarte campo, eduardo múgica, agustín de la brena torres)
Käufer:vescovado di bilbao
Beleuchtungsprojekt:imb arquitectos, Viabizzuno
Meister:imb arquitectos
Ein architektonisch gesehen kompaktes, strenges, starkes, aber harmonisches Gebäude, das sich in der städtischen Skyline klar abzeichnet, genau so, wie dies die Kirchen in den antiken städtischen Siedlungen taten: Sie mussten ein Punkt der Versammlung, der Zugehörigkeit, der Identifikation, ein Bezugspunkt sein. Genau so integriert sich dieser Bau in den städtischen Raum und nimmt gleichzeitig überhand. Das Projekt begann aus einer aufmerksamen Städtebau- und Gebietsanalyse, aus einer Grundrissentwicklung, die dann in einem absolut zu seiner Verteilungsanlage konsequenten und demnach beschwörenden und kommunikativen Bau geführt haben. Die Organisation und Formalisierung der Kulträume mit der vom Auftraggeber gewünschten Konnotation der Repräsentation, des Ausdrucks und des Symbolismus der religiösen Praktiken standen in enger Verbindung mit den Bedingungen hinsichtlich Form, Topografie und Ausrichtung des Baugrunds und dessen Relation zum städtebaulichen Kontext der Umgebung. Die Aufmerksamkeit konzentriert sich in diesem Projekt ganz auf den Scheitelpunkt, der sich aus der diagonalen Straße und der Straße des Parks ergibt und der den von jeder Perspektive des Umfelds aus sichtbarsten Punkt des Geländes darstellt. Zu diesem Punkt hin laufen die geplanten Räume zusammen; sie sind durch die Orientierung des Tempels selbst ausgerichtet, dessen Eingang im Westen, der Altar im äußersten Osten liegt, was ganz im Einklang mit der christlichen Sinnbildlichkeit steht. Vom Paseo de Miribilla und der diagonalen Straße aus gesehen bietet dieser Scheitelpunkt die Möglichkeit, dank der Nutzung der abfallenden Geländegestaltung und der gewichtigen Abmessungen des Gebäudes, die für eine unmittelbare Wahrnehmung im Stadtkontext sorgen, den neuen Tempel zwischen den Profilen der bereits existenten Gebäude zu ermitteln. Der Auftraggeber verlangte eine notwendige und angemessene Strenge, in einer Linie mit dem zu errichtenden Objekt, wonach die Anstrengungen des Studios IMB sich vollkommen darauf konzentrierten, das Gebäude durch ein Element auszuzeichnen, das dazu in der Lage ist, die religiöse Funktion auszudrücken, zu symbolisieren und zu repräsentieren und gleichzeitig die förmlichen und räumlichen Merkmale der Innenräume zu organisieren, zu unterteilen und zu charakterisieren. Dieses einzigartige Element besteht aus einem durch eine leichte Rasterstruktur aus Metallelementen gestützten Glasprisma, das sich zwischen die großen Volumina des Gebäudes setzt und damit einen Riss bildet, um den die Innenräume organisiert sind. Dieses Element wirkt wie ein wahrhafter Lichtkatalysator, ein architektonisches Ausmaß, dem es gelingt, die mystische Dimension des kirchlichen Raums mit der Feierlichkeit zu vereinen, die eine Kirche benötigt; die Studie des natürlichen Lichts wird zur Planungsmatrize und übersetzt sich dann in eine akkurate Forschung nach der richtigen künstlichen Beleuchtung, die auch dazu imstande ist, an diesen Gedanken anzubinden und ihn auch nach Sonnenuntergang weiterleben zu lassen, wenn das künstliche Licht aus dem Bau austritt und das Umfeld überflutet. Das Muster dieses aus Glasscheiben geformten Prismas ergibt ein dreidimensionales Mosaik mit unterschiedlichen Größen und Texturen, das das Sonnenlicht vom Süden her einfängt und in verschiedene Richtungen nach innen verteilt. Der Umfang des Tempels erhält angrenzend zur Dachetage horizontales Licht vom oberen Bereich der rechten, nach Süden gerichteten Seitenwand. Als Kontrast dazu lässt die nach Nordosten orientierte Fassade das Licht den Fußboden entlang, über einen Längsschlitz einströmen. Die restlichen Räume (Pfarrbüros im unteren Geschoss und Pfarrräume im Kellergeschoss) erhalten das zenitale Licht über einen länglichen Innenhof mit doppelter Höhe. Im Gegensatz dazu beleuchtet die künstliche Beleuchtung des Gebäudeinneren diffus das Prisma, wodurch das Bild des Tempels nach außen hin gezeigt wird und insbesondere zum Paseo de Miribilla hin: Der Bau, der tagsüber aus dem Boden ragt, erhebt sich des Nachts durch den Lichteffekt des Prismas noch höher. Das Volumenmodell dieses Lichtprismas, das eine dreidimensionale Interpretation der traditionellen Fenster darstellt, zeichnet sich durch umhüllende, glatte und schlichte, einfach und günstig zu erzeugende Paneele aus, die die Totalität der Werke und Oberflächen respektieren, für die sie eingesetzt werden. Zwei signifikante Körper gliedern sich um das längliche Glasprisma. Der höhere, durch eine Struktur mit großen Lichtern modellierte Körper, enthält den Umriss des Haupttempels. Der zweite Körper besteht aus einem Durchgang, einer Art Spur in der Struktur mit 7 m Licht. Er umhüllt das Innere und zeichnet die Form des Geländes nach. Dieser Gebäudeteil beherbergt den Rest der programmierten Räume und ist auf zwei Stockwerke (Etage 0 und Etage -1) aufgeteilt, die sich der Beschaffenheit des Geländes anpassen. Die Einheit des Tempels, die Kapelle für den täglichen Gottesdienst, die Sakristei und der Beichtstuhl sind so aufgeteilt, dass die entsprechenden Räume eine großartige Transparenz und Kontinuität nutzen, auch wenn die umhüllenden Ebenen, die Höhen, die Texturen und Lichter eines jeden dieser Bereiche unterschiedliche, spezifische Eigenschaften mit sich bringen. Die Position der Sakristei ermöglicht und vereinfacht in Relation zur Kirche und zur Kapelle für den täglichen Gottesdienst eine Prozession innerhalb des Tempels. Das Taufbecken kennzeichnet sich durch einen natürlichen Lichtstrom, von dem es zu verschiedenen Zeiten tagsüber berührt wird. Es steht am Eingang zum Gotteshaus, gleich neben der Vorhalle. Im restlichen Erdgeschoss sind die Pfarrbüros und die dazugehörigen Räume untergebracht. Die weiteren Räumlichkeiten der Pfarre sind im Untergeschoss -1 (+63 m) gruppiert, passen sich dem Strukturmodell an und umzingeln den für 100 Personen geplanten Pfarrsaal mit der großen, rundherum angelegten Vorhalle, die das Gebäude durch einen Längshof und die beiden kleinen Innenhöfe trennt, um von dort Licht und Luft zu erhalten. Die Raumaufteilung, die architektonische Anlage, die Wahl der Materialien, die Entwicklung der Strecken und die Studie der Gesichtspunkte der Räume sind Teil der Elemente, die die Bedeutung des Lichts für die Planung des Studios IMB hervorheben, gleich ob es sich um künstliches oder natürliches Licht handelt. Die Sensibilität, mit der die Materie Licht in diesem Gebäude behandelt wurde, macht es beschwörend, mystisch, aber gleichzeitig auch enthaltsam und streng, es ist ein neues Architektursymbol der Stadt Bilbao.
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