Projekte | Viabizzuno progettiamo la luce

In einem Bologneser Senatorenpalast, dem Palazzo Davia Bargellini, wird der renovierte Sitz der Gesellschaft für Wirtschaftsforschung Nomisma eröffnet. Das private Forschungsinstitut hat schon seit den achtziger Jahren seinen Sitz im Hauptgeschoss des Palazzo, aber kürzlich hat die Gesellschaft den Planungsauftrag für die Inneneinrichtung der neuen Büros im fünften und sechsten Stock des renovierten Prestigebaus erteilt. Die Überlegungen der Projektentwickler von Performa A+U bezogen die Struktur des Orts mit ein, da der bedeutende historische Kontext und die Forderung des Bauherrn berücksichtigt werden mussten, eine Forschungseinrichtung entstehen zu lassen, in der sich interdisziplinäres, kollektives Arbeiten und Überwachung, Untersuchung und Analyse der wirtschaftlichen Erscheinungen auch in den architektonischen Räumen spiegeln. Die planerische Lösung ist die Entscheidung für Großräume auf beiden Stockwerken, die auch im Hinblick auf die Qualität des von der Superintendentur geschützten Kontextes getroffen wurde und auf die Erhaltung eines umfassenden Gefühls der Transparenz und Einheit abzielt, obwohl das Programm die Schaffung verschiedener Bereiche vorsieht. Die große Aula mit offenem Dachstuhl im sechsten und letzten Stockwerk ist durch transparente Volumen gekennzeichnet, die die Büros akustisch, aber nicht optisch trennen, die einzige Ausnahme von dem freien Fluss des offenen Raums, um der Forderung nach Ungestörtheit in den beiden Besprechungszimmern und in den Büros der Bereichsleiter Rechnung zu tragen. In der Weite des Saals sind die Arbeitsplätze der Forscher konzentriert, die in Gruppen von 4 oder 6 Workstations sowie einigen Service- und Besucherräumen organisiert sind. Im fünften Stock ist der Raum, wenn man den Sekretariatsbereich passiert hat, durch offenes Deckengebälk über die ganze Höhe charakterisiert, dessen Streben bis auf den Boden herabreichen. Diese rhythmischen Strukturen haben den Freiheitsgrad bei der Nutzung der Örtlichkeit und beim Entwurf der Raumaufteilung eingeschränkt: Die Arbeitsplatzgruppen breiten sich, wie die Regale, quer zu den hölzernen Elementen aus, während die Archive und die Besprechungszimmer im langen, abfallenden Korpus des Dachbodens untergebracht sind. Das Bestreben des Studio Performa A+U, den Volumen eine erlesene architektonische Würde zu verleihen, hat in Verbindung mit den strukturellen, räumlichen, technischen und normativen Einschränkungen ein Beleuchtungsprojekt mit Leuchtkörpern vorgegeben, die von Viabizzuno entwickelt und maßgefertigt wurden. Ein spezielles rechteckiges Hängesystem, 3800x1380 mm, aus schwarz eloxiertem Aluminium, bestehend aus der Kombination der Leuchtkörper square tube und c2, konzentriert sein Direktlicht von zwei Seiten auf die Schreibtische, während an den anderen Enden ein rotierendes c2-System mit drehbarem Licht entwickelt wurde, das auf die Workstations oder auf die dahinter stehenden Regalsysteme gerichtet werden kann. Funktionalität, Modularität und Flexibilität sind die Merkmale dieses Leuchtkörpers, der mit einer speziellen, maßgefertigten Anschlussplatte an den Deckenbalken aufgehängt ist. Um eine klare Ergänzung zwischen Struktur, Anlagentechnik und funktioneller Raumaufteilung zu erzielen, sind die Strom- und Datenkabel in einem Kanal untergebracht, der an einem der Dachbalkensysteme verläuft und die rhythmische Anordnung der Binder für seine Verzweigungen ausnutzt. Diese laufen im Inneren von speziellen doppelten Metallprofilen c10 von 10 cm an den Wandpfeilern herab; sie haben an der Seite eine Schaltknopfleiste für die automatische Fensteröffnung und bedienen die Zweigleitungen der einzelnen Arbeitsplatzgruppen. In den Besprechungszimmern und in den Chefbüros ist das schwarz eloxierte lineare c1-System, bestehend aus einem kit dicro von 50 W, an den schalldämpfenden Strukturen befestigt. Schließlich wurde, um die Plastizität der Wandpfeiler mit Streiflichteffekt herauszuarbeiten, der cubo medium aus glänzendem Edelstahl mit Wandbefestigungsplatte halo 75 W gewählt.