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Haus in Tielrode
Ort:tielrode, belgio
Projekt:van duysen architects
foto:koen van damme, kurt bruggeman
Im Herzen von Belgien, ein Haus, ein Heim, ein Ort des Friedens und der Gastlichkeit, der sich mit seinem formlosen, zeitgerechten Charakter perfekt in das ländliche Umfeld einfügt. Ein Haus, das aus mehreren Teilen besteht: ein Hauptgebäude, neben dem auch die Getreidespeicher des alten Bauernhofs saniert wurden. Einzige bindende Vorschrift für das Projekt: das neue Haus sollte innerhalb des Grundrisses des alten, unvollständigen Wohngebäudes bleiben. Das Konzept des neuen Hauses ist einer Rückkehr zu der Form eines einfachen, ländlichen Gebäudes (ein langgestreckter, rechtwinklig zu den Straßen liegender Bau mit 45° geneigtem Satteldach). Vorbild ist dabei die Tradition der Bauernhöfe des Gebiets, wo das Wohnhaus zwischen dem Hof und den umliegenden Feldern errichtet wird, so dass die Gebäude auf einer Seite den kleinen, zentralen Hof umgeben (mit der Mittagssonne), während der Blick auf der anderen Seite über die weiten Felder schweift. Der Bezug auf die einfachen Merkmale der traditionellen Gebäude wird durch ein zeitgenössisches Design bekräftigt: die Studie der Materialien, die Pflege der wesentlichen Details, die Suche nach Formen ohne Schnörkel und Ornamente. Die Fassade dieser Gebäude bringt diese Denkweise zum Ausdruck: die typischen Dachrinnen und die Schornsteine werden auf abstrakte Weise unsichtbar, die Türschwellen sind nicht traditionsgemäß aus Stein und die hölzerne Fassade, deren Vorbild die alten Kornspeicher sind, erstreckt sich bis zum Dach. Nachdem den Erfordernissen des Auftraggebers aufmerksam Gehör geschenkt worden war, beschloss Vincent Van Duysen Architects, die beiden alten Kornspeicher nicht zu restaurieren, sondern zwei neue „kornspeicherartige“ Bauten zu errichten, die auf der gleichen Form basieren, wie das Hauptgebäude, um den Gedanken eines einheitlichen Projekts noch zu verstärken.
Dank der abstrakten Form scheinen die drei Gebäude auf den ersten Blick nicht in der ländlichen Umgebung verwurzelt zu sein. Wenn man jedoch den Ansatz und den Umfang des Projekts untersucht und den Hof auf einem überdachten Pfad erreicht, fühlt man sich zweifellos eingebettet in die Tradition und in die Dimensionen der unmittelbaren Umgebung. Das Wohnhaus wurde nach allen Grundsätzen des Passivhauses entworfen. Seine Dauerhaftigkeit wurde dank der Zusammenarbeit mit DENC erzielt, einem auf nachhaltiges Bauen spezialisierten Architekturstudio. Das Projekt des Gartens beschränkt sich auf einzeln stehende Bäume und die Verlegung eines gebürsteten, für Bauernhöfe typischen Bodenbelags. Der Zementboden im Inneren des Hauses ist identisch, wird jedoch sandgestrahlt, so dass er sich schön der Atmosphäre anpasst und den häuslichen Räumen und dem ländlichen Außenbereich ein durchgängiges Aussehen verleiht. Da das Haus als „Passiv-Gebäude“ geplant ist, wurden auch Lampen mit niedrigem Energieverbrauch gewählt. In diesem Fall ist es sehr wichtig, dass nur Leds mit einer Farbtemperatur von 2700/3000 K und einem Farbwiedergabeindex Ra über 95 für die Raumbeleuchtung, sowie Fluoreszenzlampen als architektonische Beleuchtung eingesetzt werden. Zielsetzung war es, das Licht eher des Lichtes als der Form wegen zu planen. Der Effekt sollte der von Gegenständen sein, die keine Design-Produkte sind: Form und Material sind vollständig integriert, ohne physisch sichtbar zu sein, so dass sie zu einem Teil der Architektur werden, und nicht zu einem von dieser getrennten Mittel. Der Beleuchtungskörper Displei ist nur an den Stellen vollständig integriert, wo dies notwendig ist: In den Bereichen, wo die abgehängten Decken dies nicht zuließen, wurden Balken geschaffen, die als Träger für die Displei- Leuchten dienen. Diese wurden eingesetzt, um indirektes Licht in das Wohnzimmer und das Badezimmer zu bringen und den Spiegel besser zu beleuchten. Der hängende Balken ist mit verdeckten Stützelementen ausgestattet und so montiert, dass er völlig „schwebt“, d.h. von der Architektur gelöst ist. Alle anderen erforderlichen Beleuchtungsmittel wurden so geschaffen, dass sie nicht präsent sind, sondern in einem funktionellen Bereich positioniert sind, wo sie voll den Wunsch nach einer in die Architektur integrierten Beleuchtung erfüllen. Profil 13x8 an den Schränken, c2 mit indirektem Licht an den Wänden (Schlafzimmer) und c2 IP68 in den Aufnahmen der 094 für sowohl direktes als auch indirektes Licht. In dem verglasten Korridor entlang der Längsachse des Hauses, der am Garten entlang führt, wurde beschlossen, mehr Leuchtkörper einzubauen, als eigentlich notwendig, so dass sie als Beleuchtung für den Außenbereich genutzt werden können. Das gesamte Haus strahlt wie eine Lichtquelle und verbreitet das Licht auch im Garten, so dass die Zahl der in der Begrünung verstreuten Beleuchtungskörper des Außenbereichs auf ein Minimum beschränkt werden konnte. Der Reflex der Led-Leuchten m44 an den Holzwänden verbreitet ein warmes Licht bis hinaus auf die Terrasse. Auch in der Scheune neben dem Haus wurde die Bacchetta Magica Led in das Gebäude integriert, um etwas von dem warmen Licht einzufangen, das von der Holzfassade reflektiert wird. Es wurden keine sichtbaren Beleuchtungskörper gewählt.
Am Eingang des Privatgeländes wurden nur wenige m44 eingesetzt, um die Geländegrenzen zu kennzeichnen. Der Weg ist von den Straßenlampen beleuchtet und um einen Parkplatz zu finden, muss man sich mit den Scheinwerfern der Autos begnügen. Bei abgeschalteten Wagen erlischt auch das künstliche Licht und nur das Licht der natürlichen Atmosphäre lebt weiter. Dieses dunkle Szenario steht im Kontrast mit dem externen Korridor (beim Durchqueren des ersten Gebäudes), der den Besucher zum Hauptgebäude führt. Im Korridor befinden sich die schwarzen Displei-Beleuchtungskörper, die tief am Boden der Vertiefungen montiert sind und somit zu schwarzen Löchern werden (Schatten in der Materie). Nachdem man den Korridor durchquert hat, wird man von eigenen Leuchtkörpern zu den Bäumen geleitet: Nur zwei Lichtpunkte, einen zur Beleuchtung des Stamms und einen für die Krone, um die natürlichen Formen zur Geltung zu bringen. Dank der Displei-Leuchtkörper im Korridor sind keine weiteren Lichter notwendig. Um die ländliche Umgebung und das grüne Szenario rings um das Haus ins Licht zu rücken und sich von einem Gebäude ins andere zu begeben, wurden zwei m3 (mit internem Flügel) eingebaut, die ins Erdreich eingelassen wurden, so dass der Beleuchtungskörper von innen oder vom Hof aus nicht zu sehen ist. Alles was man wahrnehmen kann, ist das Licht, das von den Holzfassaden reflektiert wird, wie es in Vollmondnächten der Fall ist.
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