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Installation Herbert Hamak
Ort:castelvecchio, verona, italia
Projekt:installazione herbert hamak
Beleuchtungsprojekt:marionanni
Die vollständige Wiederherstellung eines Monuments in den ursprünglichen Formen und seines symbolischen Werts für die Stadt, die sich im Lauf der Zeit verändert hat: Das war das Ziel der Restaurierungsmaßnahme am Museo di Castelvecchio, bei der auch neue Ausstellungs- und Verwahrungsräume für die Kunstwerke geschaffen werden konnten. Die kürzliche Wiedereröffnung der Mauerumgänge des Museums war die Gelegenheit, eine Installation von großer Eindringlichkeit von Herbert Hamak zu präsentieren, eine Art roter Faden zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Das Werk besteht aus einer Reihe von 18 vier Meter langen Platten, die auf den Zinnenkranz aufgesetzt sind. Es sind Strukturen aus Harz in einer intensiv blauen Farbe, einem Ultramarin, das der Künstler in seinen Arbeiten häufig verwendet. Es ist eine Installation, die in einem architektonisch-historischen Rahmen von höchstem Rang eine Wechselwirkung mit dem natürlichen Licht eingehen soll. In den Abendstunden wird damit dank den zwischen den Zinnen angebrachten speziellen LED-Strahlern für Außenbereiche ein einmaliger, spektakulärer Effekt erzielt: leuchtend blaue und dichte Lichtbänder wie Wachtposten im Dunkel der Nacht von Verona. Die Installation von Hamak will kein aufdringlicher Eingriff sein, sondern offen mit dem Raum, der Stadt und der Vorstellungswelt, in denen sie angesiedelt ist, interagieren. Das Werk von Hamak imponiert durch seine stark strukturierte, strenge, transparente und mehrdeutige Präsenz. Während die Transparenz dazu dient, das Licht einzufangen und zurückzuhalten, betrifft die Mehrdeutigkeit die gläserne Konsistenz des Materials, die zwischen dem Festen, dem Flüssigen und dem Luftigen liegt. Seit einigen Jahren befasst sich Hamak auch mit Außeninstallationen, Werken, die größer sind als seine übrige Produktion: 2003 für die romanische Fassade des Doms von Atri, dann eine Säule für den Guggenheim-Garten in Venedig und demnächst das Projekt mit dem Schnütgen-Museum in Köln.Vierzig Jahre nach dem Eingriff von Scarpa beweist Hamak konzeptuelle Kontinuität, indem er im Castelvecchio die Verschmelzung zwischen Altem und Modernem wieder aufnimmt (das ist hier nicht das erste Projekt dieser Art: 2004 richtete Peter Eisenman den ‘Garten der verlorenen Schritte' ein). Im Skulpturenkorridor sind zwischen die Scarpa'schen Einrichtungen die zeitgenössischen Werke eingereiht, die ein ideelles Dreiergespräch führen: die alten Skulpturen, Scarpa und Hamak. Hier lehnt sich die reine Farbgebung in einem raffinierten Spiel der Verweise an die verbliebenen Farbspuren auf den Skulpturen an. Entlang den Mauerumgängen begegnet man dem Ultramarinblau dunkel, PB 29.77007, aus nächster Nähe: Mit Hamaks Worten ‘wird der sichtbare Raum eine Abfolge von Fotogrammen in einem Film, eine neue Art, den Himmel zu betrachten'. Dann kommt man zum Hängenden Garten und zum Uhrturm, der einen neuen Fußbodenbelag erhielt, um die Reiterstatue von Mastino II. aufzunehmen, eine Art Gegenstück zum Cangrande della Scala, der von Scarpa auf der entgegengesetzten Seite des Gebäudes aufgestellt wurde. Die Werke Hamaks sind nicht symbolisch oder abstrakt, es handelt sich einfach um reine Farbe, die eine körperliche Dimension annimmt. Sie werden in einer komplexen künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeit über die physikalischen Eigenschaften der Farbe realisiert, mittels Verschmelzung von natürlichen Pigmenten und Kunstharzen, denen die Transparenzeffekte und die durch Interaktion mit dem Licht erzielten Schattierungen erst die volle Wirkung verleihen. Herbert Hamak wurde 1952 in Unterfranken geboren. Er lebt und arbeitet in Hammelburg.

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