
Projekte | Viabizzuno progettiamo la luce
Entdecken Sie alle Projekte und Arbeiten von Viabizzuno in Zusammenarbeit mit den bedeutendsten Architekten und Planern der Welt.
de
museo delle culture - mudec
Ort:milano
Projekt:david chipperfield architects
Käufer:comune di milano
foto:fabrizio stipari
Im Jahr der Expo 2015 wird in Mailand das Mudec – Museo delle Culture – im Inneren der ehemaligen Lokomotivwerke Ansaldo eingeweiht. Ein Ort, um die Kulturen aller Länder der Welt zu treffen und kennenzulernen. Mit diesen neuen Räumen wird für das ehemalige Ansaldo-Gelände und die gesamte Gegend von Via Tortona der Wechsel von Industriegebiet in Zentrum für Kultur und kreative Unterhaltung fortgeführt. Der Industriekomplex erstreckt sich über 70.000 m² und besteht seit 1904. Zuerst befand sich hier das Unternehmen Zust, dann AEG und schließlich Galileo Ferraris. In den sechziger Jahren beginnt die Produktion von Lokomotiven, Eisen- und Straßenbahnwagen. In den Neunzigern kauft die Gemeinde von Mailand das Gelände mit dem Ziel, es in ein Zentrum für die Förderung und Verbreitung kultureller Aktivitäten zu verwandeln, ein Prozess der noch immer läuft und auch in der Eröffnung des Mudec zum Ausdruck kommt. Dieses riesige Gebäude soll ein neues Zentrum für die Stadt werden, ein themenübergreifender, multidisziplinärer Bezugspunkt, mit Augenmerk auf die modernen Ausdrucksweisen, als Treffpunkt von Ideen und für die kreative Produktion. Das Projekt des Museums der Kulturen wird in den 90er Jahren ins Leben gerufen, als die Gemeinde von Mailand das frühere Industriegebiet der Ansaldo erwirbt, um es für kulturelle Aktivitäten zu bestimmen. Die ungenutzten Fabrikgebäude, wahre Monumente industrieller Archäologie, wurden in Werkstätten, Studios und neue Kreativräume verwandelt. Vor diesem Hintergrund plant die Gemeinde Mailand ein multidisziplinäres Zentrum für die verschiedenen Zeugnisse und Kulturen der Welt, Ausstellungssitz der städtischen ethnographischen Sammlungen.
Das Museum der Kulturen, das in einem sozioökonomischen Kontext konzipiert wurde, der stark vom heutigen abweicht, musste im Hinblick auf eine Komplexität neu überdacht werden, die vielleicht zum Ende der neunziger Jahre nicht vorstellbar war. Die interkulturelle Berufung, durch die es inspiriert wurde, findet heute ihren Ausdruck in einem Projekt, das in der Lage ist, dem im Laufe der Jahre mehr und mehr partizipativen Anspruch der kulturellen Öffentlichkeit nachzukommen, in einem sich ständig wandelnden Panorama für die Museen, ihre Nachhaltigkeit und ihre Identität, zwischen wissenschaftlicher Forschung, historischen Beweisen, Interpretation der Moderne und Vision der Zukunft. Das Mudec wurde vom Architekten David Chipperfield entworfen, der die Ausschreibung der Gemeinde Mailand im Jahr 1990 für die Planung des ersten Loses der zukünftigen Stadt der Kulturen gewann, und bietet dem Besucher der Stadt zahlreiche Kultur- und Service-Angebote auf insgesamt 17.000 m²: Säle der Museumssammlung und der Sonderausstellungen, Auditorium, Mudec Bistrot, Mudec Design Store, Restaurant Mudec Club, Hörsäle, Mudec Junior und Parkplatz. Inspiriert durch die typische Mailänder Umgebung, die sich durch regelmäßige Fassaden auszeichnet, welche verschachtelte Innenräume verbergen, will das Projekt die zwangsläufig verborgenen Eigenschaften des bestehenden Standorts hervorheben. Als formaler Eingriff in einem informellen Industriekomplex umfasst der Projektentwurf die inneren Eigenschaften des Ortes und baut direkt auf diesen auf, sowohl mit Sanierungsmaßnahmen der bestehenden Industriegebäude, als auch durch die Einführung eines neuen Zentralgebäudes, im Mittelpunkt der Vernetzungen im Inneren des Standorts. Die Kompaktheit der umgebenden Gebäudekörper führt dazu, dass die Oberflächen dieses neuen Baus eigentlich umgekehrt sind. Die Räume, die umschließen und verbinden, werden in der Beziehung außen-innen umgekehrt, daher ist die Repräsentationsfläche des Gebäudes eher eine Ansammlung von Volumen, die an die industriellen Strukturen des Komplexes erinnern. Die Zwischenräume in der doppelten Fassade aus durchscheinendem Glas der Halle, werden zum Teil einer formalen Folge von Außenhöfen und Durchgängen, die die neue und die alte Architektur mit der inneren Welt der Blöcke von Ansaldo verbinden.
Das neue Kulturzentrum zeichnet sich durch mit Zink beschichtete quadratische Körper aus, deren lineare und dynamische Grafik durch das in den Handläufen integrierte Beleuchtungssystem, das eigens für das Museum entworfen wurde, reflektiert wird. Nur ein Element durchbricht sowohl geometrisch als auch emotional das Gebäude, das es aufnimmt: eine ganz aus Kristall bestehende zentrale Struktur von freier und organischer Form, die rund um die Uhr beleuchtet wird und einen Innenhof von charakteristischer „Blumenform“ bildet, einen überdachten Platz, Treffpunkt der Kulturen und Gemeinschaften. Auch das Management des Mudec ist innovativ: es handelt sich nämlich um das erste italienische Museum mit einer Governance in Partnerschaft zwischen Öffentlich und Privat. Die Gemeinde Mailand ist für die wissenschaftliche Leitung des Bestands, seine Aufwertung und die Koordinierung der Aktivitäten des Forums Città Mondo (Weltstadt) zuständig. 24 ORE Cultura – Gruppo 24 Ore ist für die Planung und Durchführung der großen internationalen Ausstellungen und die Verwaltung der zusätzlichen Dienstleistungen des Mudec in den verschiedenen Bereichen, aus denen das Museum besteht, verantwortlich.
scroll





