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Ausstellungshalle Bahrain, Expo 2015
Ort:expo, milano
Projekt:studio anne holtrop, anouk vogel landscape architect
Käufer:regno del barhein
foto:iwan baan
Meister:restaura gc
Das Königreich Bahrain, ein Archipel aus 33 Inseln an der Westküste des Persischen Golfs zwischen Qatar und Saudi-Arabien, beteiligt sich an der Expo 2015 mit einer Ausstellungshalle, die den Titel ‘Archäologie des Grünen- Gedanken zum landwirtschaftlichen und archäologischen Bestand des Landes’ trägt. Die von der Architektin Anne Holtrope und der Landschaftsarchitektin Anouk Vogel entworfene Halle wurde als durchgängige Landschaft mit zweitausend Quadratmetern Fläche konzipiert, die durch zehn Obstgärten belebt wird, d.h. einen für jeden der wichtigsten in diesem Land beheimateten Obstbäume. Die eingezäunten, mit überdachten Ausstellungsflächen abwechselnden Obstgärten erzählen und bezeugen den landwirtschaftlichen Reichtum des Archipels und bilden den Hauptteil des Ausstellungsdurchgangs. Die Formen der einzelnen Tafeln inspirieren sich frei an den archäologischen Denkmalen des Tempels von Barbar in Bahrain, d.h. dem Tempel, der Enki gewidmet ist, dem Gott des Süßwassers, der nach antikem lokalem Glauben mit seiner Gattin im Paradies von Dilmun lebte (bedeutet etwa "Ort voller Licht") und von dort die reiche Vegetation und die Landwirtschaft ins Leben rief, die das Bahrain in einer ansonsten trockenen Zone auszeichnet. Aus dieser Konzeption entstand ein zugleich geometrisches und abstraktes Muster aus geraden und gekrümmten Linien, das eingeschlossen zwischen den Außenmauern eine räumliche Erfahrung von unerhörtem Reichtum vermittelt. Die Architektur und die Landschaft sind als einzige, verflochtene Einheit konzipiert, die ein Ganzes bildet. Die Obstgärten wechseln sich ab mit einer Ausstellung archäologischer Funde aus den antiken Siedlungen von Dilmun und Tylos, welche die damaligen landwirtschaftlichen Praktiken und die Mythen des Archipels darstellen. Als idealer Abschluss der Ausstellung wird in einem Saal ein Kurzfilm über die heutige Landwirtschaft in Bahrain gezeigt, der vom Regisseur und Fotografen Armin Linke realisiert wurde. Die Halle wurde errichtet aus 350 verschiedenen Fertigbau- Modulen aus weißem Zement. Die Betonelemente sind untereinander trocken verbunden, übereinander gelagert und schließlich mit Anschlusselementen aus Messing eingefasst. Die lineare Strenge der Flächen wird belebt durch die diskrete Präsenz eines beleuchtungstechnischen Systems: so in die Decke eingelassen, dass die technischen Systeme der Starter bedeckt sind, erscheinen die Strahler mn01 der Deckenleuchten n55 dem Auge wie herunterfallende Lichttropfen. Am Ende der Expo 2015 werden alle Elemente ausgebaut und nach Bahrain verschickt. Dort wird die Halle wieder aufgebaut und soll als botanischer Garten dienen, als neuer Standort, an dem der landwirtschaftliche Reichtum des Landes zur Geltung gebracht werden soll mit dem Ziel, dem lokalen und dem internationalen Publikum die Landwirtschaft des Archipels näher zu bringen.
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