
Projekte | Viabizzuno progettiamo la luce
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Haus in Mantua
Ort:mantova, italia
Projekt:unostudio architetti associati
foto:gianni basso, vegamg
Meister:arch. federico fedel
Die Entscheidung, ein Haus zu bauen, die Idee, eine eigene Wohnerfahrung mit anderen Modalitäten als dem Leben in Kollektivbauten oder innerhalb einer Ortschaft zu schaffen, wirft eine Reihe von Wünschen, Vorschlägen und Bedürfnissen auf. Die Aufgabe eines guten Planers ist es, diese Forderungen in einem Projekt umzusetzen, das eine Synthese zumindest eines Teils davon darstellt. Wunsch und Ziel sind die Verbesserung des Alltagslebens, sowie die Steigerung des Komforts und der Qualität des Wohnraums. Der schwierigste Teil dieses Prozesses tritt ein wenn, wie in diesem Fall, der Standort entfremdend ist, umgeben von Gebäuden, die weder der Tradition noch einem zeitgenössischen Stil angehören. Es ist unmöglich, eine Beziehung zu einem Kontext herzustellen, der keine eigene Identität besitzt, auf der eine Idee aufbauen könnte. Die Gefahr besteht darin, etwas ins Leben zu rufen, was selbstbezogen ist, seinen Existenzgrund nur in der Ästhetik findet, ohne auf die Bedürfnisse nach Lebensqualität einzugehen, die der Entscheidung zugrunde liegen, ein Gebäude zu errichten. Aus diesen Überlegungen entstand dieses Projekt. Ein Projekt, das in sich selbst eine wiederhergestellte Natur findet, mit der jene Beziehungen aufgebaut werden können, die mit dem Kontext nicht möglich sind. Das Wunschziel hat seine Wurzeln im römischen Haus, zielt auf Unabhängigkeit ab und stellt in den Mittelpunkt der Bemühungen die Notwendigkeit einer Lebensqualität, die an die Vorstellung von Natur gebunden ist. Das Ergebnis ist ein gedehntes Projekt, das sich ausbreitet und dabei volle und leere Flächen bildet, die dazu gedacht sind, sich einzufügen und etwas Nicht- Vorhandenes zu ergänzen. Außen kombinieren sich Geometrie, Darstellung und Zweckmäßigkeit in der Zusammenstellung von elementaren, erkennbaren Volumen unterschiedlicher Proportionen; Unostudio Architetti Associati entschied sich dafür, das Dach des Gebäudes weiter zu entwickeln und ihm die Aufgaben zu übertragen, die normalerweise der Erdboden wahrnimmt. Das Dach wird daher gesehen wie ein Garten mit separat angelegten Aufenthaltsbereichen: einer ist dem Schwimmbad und dem Solarium vorbehalten, einer dem Essen und der Gemeinsamkeit. Dazwischen ein zentraler Innenhof, in dem sich eine Erdbeerpflanze befindet, dessen Blätter den leeren Raum im Zentrum des Projekts dominieren. Die Dachräume und die höheren Gebäudeteile verstecken vollständig die Anlagen für die Erzeugung erneuerbarer Energie. Jeder Raum umfasst daher eine Sequenz, die ausgehend vom Eingang einem vertikalen Weg folgt. Dieser Bereich wurde so ausgelegt, dass die Mechanik der abwechselnd innen und außen befindlichen Räume nur langsam entdeckt wird. Was man von außen sehen kann ist nur dann verständlich, wenn man dem Licht folgt, das beim Eintreten die leeren Räume enthüllt und dann ansteigend mit dem Licht der Corten- Lanterne an der Vorderfassade des Gebäudes gipfelt. Die räumliche Anordnung des römischen Hauses wurde vertikal in einem Organismus umgesetzt, wo sich in der Mitte der Komposition traditionsgemäß das Impluvium befindet. Die Küche und das Wohnzimmer gehen auf einen Garten hinaus, der im Inneren des Gebäudes selbst angelegt wurde, mit Ahornbäumen, Maiglöckchen und einem kleinen Bächlein. Ein echt natürlicher, geschlossener Raum, ein wertvoller Garten, die richtige Umgebung für das heutige Alltagsleben. Im Inneren verknüpft sich das Licht mit den Grundstrukturen bei der Definition der Räume, wie beispielsweise dank Einschnitten in den Decken und den Mustern, die sich dadurch bilden und welche die verschiedenen Grenzen und Aktionen des Wohnens hervorheben, oder den Trennwänden unterschiedlicher Dicke, die durch das von oben einfallende Licht zur Geltung gebracht werden. Das Beleuchtungssystem leitet die Aktionen und die Erfahrungen der Personen: das Sehen und das Beobachten sind Teil der emotionalen Empfindung der Räumlichkeiten in der Beziehung zum natürlichen und künstlichen Licht, wobei sich mit der Empfindung eines einfachen und strengen Raums die Emotion verknüpft, die das Licht hervorruft, wenn es auf die taktile Beschaffenheit der Materialien und die Formenreinheit der Details trifft. Die Materialien beschreiben die vom Projekt angelegten Räume, so dass Holz, Stein, Corten, Wasser und Vegetation das Bedürfnis ins Licht rücken, eine Beziehung zu den Räumlichkeiten herzustellen, die als Ausdehnung des Hauses selbst entworfen wurden. Die Hauptstruktur aus Mauerwerk und Beton zeichnet die Volumen ab, während der Stahl die leeren Räume erzeugt und die Konstruktion zur Geltung bringt, so dass eine gemessene, einheitliche Zusammenstellung entsteht. Alle Fußböden und alle Wandflächen sind aus Naturstein, mit Ausnahme der Fußböden und der Terrassen auf dem Dach. Die technischen und technologischen Inhalte des Gebäudes, das der Energieklasse A+ angehört, wurden aufgrund von Nachhaltigkeitskriterien gewählt.
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