
Projekte | Viabizzuno progettiamo la luce
Entdecken Sie alle Projekte und Arbeiten von Viabizzuno in Zusammenarbeit mit den bedeutendsten Architekten und Planern der Welt.
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Zero Contemporary Food
Ort:milano, italia
Projekt:dordoni architetti (architetti alessandro acerbi, rodolfo dordoni, luca zaniboni)
Beleuchtungsprojekt:marionanni, Viabizzuno
Zero ist die Nummer eines Innenraums in Mailand. Corso Magenta, eine der historischen Straßen Mailands, ist ein wahres Paradigma der Eleganz der Stadt und einer Haltung, durch die die Introjektion des Dekors ebenso sprichwörtlich geworden ist wie die Reserviertheit ihrer Bewohner. Das Beispiel von Piero Portaluppi im benachbarten Haus der Atellani hat viele der planerischen Entscheidungen inspiriert und den Bauherrn dazu bewogen, per Vollmacht zu arbeiten wie bei den großen Aufträgen der Vergangenheit. Ein gewisser räumlicher Mut bei der Definition der Zonierung, auch wegen der räumlichen Beschränktheit, die Anwendung eines gefühlsmäßigen Parameters bei der Wahl der Materialien und der Reiz ganz und gar handwerklicher Objekte sind die Grundlagen eines überwiegend nicht spekulativen Betriebs. In eine Fläche von rund 200 qm teilen sich eine offene Küche, Innereien aus Stahl, umhüllt von einer spiegelnden Glasverkleidung, ein Speisesaal mit sechzehn Sitzplätzen und ein Privée für ebenso viele Personen. In einem getrennten Raum mit eigenem Zugang von der Straße her befindet sich das Takeaway, eine echte funktionale Innovation der heutige Gastronomie. Auf einem schwarzen Ladentisch aus Marmor sind Lebensmittel mit der besessenen Sorgfalt wie bei kunsthandwerklichen Juwelen ausgestellt und gewähren das Vergnügen des Kaufs nach Ansicht, nach Form, Farbe, Konsistenz und Knackigkeit. Im Kellergeschoss fließen die geordneten Ströme der Fischstücke, die einen gewöhnlichen Wohnblockkeller in ein präzises Warenlagersystem verwandeln. Die Zubereitung der Speisen erfolgt nach einer inzwischen international verbreiteten Gewohnheit an dem von der Straße am besten einzusehenden Punkt, am Eingang, was die Sorgfalt bei der Zubereitung der Speise demonstrieren soll, die die japanische Küche als wesentlichen Bestandteil des Ernährungsrituals betrachtet. Ein großes Gitterwerk aus zylindrischen Abschnitten aus brüniertem Messing, die um Sechstelradien entlang der waagerechten Achse verschoben und durch Überschneidung auf zwei verschiedene Ebenen verteilt sind, erzeugt in seinem Verlauf einen großen plastischen Filter, der an den Blumenzierrat des Eklektizismus des 20. Jahrhunderts erinnert. Die Hülle ist ein graues Feld, wo Präsenz von Formen und geometrische Strenge einer Atmosphäre der Wärme und Sinnlichkeit weichen. Einige ausgewählte Elemente zeigen das Dekor ihrer körperlichen Verwandlung, die Fotografie eines Schichtungsprozesses, den die handwerkliche Verarbeitung im Lauf der Zeit abgetrennt und festgelegt hat. Dieses Konzept von nüchternem Prunk hat den Gedanken beeinflusst, der einem guten Teil des Projekts zu Grunde liegt. Die waagerechten Streifen des Ebenholzes wie Tigerteppiche des Himalaja, die Verkalkungen und die Eisenablagerungen des Onyx wie Rorschach-Kleckse. Die Verwendung der Natur als verzierende und formende Raumkomponente ist die eigentliche Bindung, die das Zero mit der östlichen Kultur herstellt. Ein langes weißes Onyxband, verziert mit braunen und karamellfarbenen Einschlüssen und verfolgt von den Reflexen der Gläser, die die Arbeitsbereiche maskieren, führt zu einem großen Speisetisch aus Ebenholz und Stahl, über dem ein Leuchter mit fast vierhundert Täfelchen aus getropftem Muranoglas hängt. pagliesco, talpa, cristallo und ametista sind die Namen, die Venini für die Farbtöne dieser Objekte prägte: zwei Tonnen Glas, die an einem brünierten Trapez hängen, und einige spiegelnde Platten, die sich zwischen den Reflexen der indirekten Lichtquellen verbergen. Die als Divertissement benutzte Rundform des Zero beeinflusst hier und da einige Elemente des Projekts. Auf Höhe des zur Straße blickenden Raums bilden 400 innen vergoldete, in die Decke eingelassene Leuchtkörper cono infinito (Produktion Viabizzuno) ein unregelmäßiges Raster von adimensionalen Kreisen, das nachts wie eine Lichtinstallation erscheint. In gleicher Weise, nach der der Raum auch ein Ort unerwarteter Empfindungen ist, belebt die Toiletten, wo Waschbecken nach Design, Türen und Fenster von ungewöhnlichen Maßen und Lichtquellen, die per elektronischer Steuerung die Farbe wechseln, ein sensibles Ambiente schaffen, das der Erfahrung des Essens komplementär ist.
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