Projekte | Viabizzuno progettiamo la luce

Ein Kubus: außen schwarz, innen weiß. Daher wurde das Projekt von Mario Nanni für die erste Auflage von 100% light, die im September 2006 in London stattfand, auch ‘das weiße Zimmer' genannt. Formale Einfachheit ist die Grundlage dieses Projekts, bei dem jede überflüssige architektonische Geste unterdrückt werden sollte, um den Besucher einzig und allein auf seine Lichterfahrung zu konzentrieren. Das Weiß und das Schwarz sind keine zufällige Wahl: Das Schwarz als Abwesenheit von Farbe, das Weiß als Summe aller Farben des Spektrums. Dass das weißeste mögliche Licht genau von der Gesamtheit aller Farben des Spektrums erzeugt wird, ist ein abstraktes Konzept, das aber in diesem Zimmer konkret wird. Der Besucher taucht vollständig in die Farben ein, in alle, die er auf dem Boden sieht. Er tritt darauf und das Zimmer nimmt die Farbe an, auf der er den Fußabdruck gelassen hat. Es wird ein Spaziergang in der Farbe. Eine spielerische und dynamische Art, zu verstehen, dass das Licht die Farbe erzeugt und dass die liv, der im weißen Zimmer installierte Leuchtkörper, das richtige Mittel ist, das Licht in unseren Wohnungen lebendig, erregend zu machen, fähig, sich nach unserem Belieben, je nach unserer Sensibilität zu ändern. Die Besucher treten einer nach dem anderen in diesen Raum ein und gehen auf einem Lichtspektrum, das aus Farben aller Wellenlängen besteht, von rot bis indigoblau über die Zwischentöne orange, gelb, grün und blau, und betätigen damit die Lampe mit variablen Bildern. Es handelt sich nicht um eine Installation, sondern um ein Lichtprojekt, um ein Experiment, bei dem einmal nicht die Lichtmaterie getestet wird, sondern unsere Art, darauf zu reagieren.