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Kilometro Rosso
Ort:stezzano, bergamo
Projekt:ateliers jean nouvel
Käufer:brembo spa
Beleuchtungsprojekt:mario nanni progettista
Technischer Gebietsverantwortlicher:matteo vivian
Meister:studio blast
Eine einzige, lineare, ununterbrochene Fassade: Das ist das rote und 1 Kilometer lange Gesicht des Projekts von Jean Nouvel für den neuen wissenschaftlich-technologischen Park, der an der Autobahn Mailand – Venedig liegt. Ein Ort, an dem sich Firmen, Forschungszentren, Labors und Produktionsstätten im Zeichen der Hitech finden. Jenseits der Fassade tut sich eine Branchen und Fachrichtungen übergreifende Welt auf, in der Dutzende von Firmen Platz finden, die an der Spitze der Forschung arbeiten, und die 600 Personen Arbeit gibt: Ingenieuren, Technikern, Forschern und hoch qualifiziertem Personal mit hohen Kompetenzen und Kenntnissen in unterschiedlichen, aber komplementären Bereichen, von der Mechanik zur Elektronik, von der Chemie zur Physik der Materialien, zur thermomechanischen und Strömungssimulation. Die leitende Firma, die das Projekt vorangetrieben hat, ist die Fa. Brembo, weltweit führend in der Herstellung von Bremsen, die sich durch ihre unternehmerische Fähigkeit auszeichnet, 6% ihres Jahresgewinns in Forschung und Entwicklung zu investieren. Das architektonische Projekt des technologischen Zentrums von Brembo und das Gesamtprojekt für den ganzen Bereich wurde dem Architekten Jean Nouvel anvertraut, der sich für die Realisierung und Unterstützung auf der Baustelle an das Studio Blast wandte. Ohne ein so mächtiges Projekt und ohne die Koordination zwischen den beiden Studios wäre es nicht möglich gewesen, diesem Raum, der zum Symbol für Forschung und Technologie in Italien werden soll, das richtige Gesicht zu geben, einem Raum, der sich bereits heute unter den wissenschaftlich-technologischen Parks Europas dadurch unterscheidet, dass er vollständig von Privatunternehmern finanziert wurde, ein Merkmal, das größere Entscheidungsflexibilität und einen besonders dynamischen Betrieb ermöglicht. Die Komplexität der Baumaßnahme, die Notwendigkeit, die Erfordernisse der verschiedenen Unternehmen, die künftig in dem neuen Zentrum ihren Sitz nehmen werden, und vor allem der Wille, die Unterschiedlichkeit der verschiedenen architektonischen Ausdrucksformen als Wert zu akzeptieren, haben zur Erstellung eines Masterplans geführt, der einerseits den Gesamtumfang der Maßnahme definiert und andererseits die allgemeinen Leitlinien festlegt, die bei der planerischen Entwicklung der einzelnen Gebäude zu befolgen sind. Jean Nouvel hat sich auf einige Planungspunkte besonders konzentriert: die Beziehung zur Autobahn A4, die Bedeutung der kinetischen Wahrnehmung, das Verhältnis von Bild und Gehalt der Architektur. Die Autobahn wird die Achse, auf die sich der neue Komplex stützt und von der er Leben bezieht, ohne sich von ihr zu entfremden, ohne sie zu dämonisieren, sondern im Gegenteil durch ihre Einbeziehung in das Projekt, so dass diese erschlossene Achse zu einem Anreiz wird und nicht zu einem Hindernis. Die kinetische Wahrnehmung, zu der wir vor der Straßenfront gezwungen sind, wird zu einem Glanzpunkt des ganzen Projekts: Die Dynamik kommt von den Ausblicken, die sich vom Gebäude auf den 400000 qm großen grünen Park bieten, von den Baukörpern, die ineinander eingreifen und sich in Auskragungen an der Grenze der Gesetze der Statik öffnen, und vom Gebrauch des Lichts. Das natürliche Licht redet und spielt mit den Fassaden, die ad hoc geplant wurden, um mit dem Licht ein Feeling zu bekommen, das beim Besucher Gefühle erweckt und den Gebäuden im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten neues Leben gibt. Das künstliche Licht dagegen wurde so geplant und realisiert, dass es sich teils der Architektur anpasst, teils sie provoziert. Der von Viabizzuno nach Zeichnung von Jean Nouvel hergestellte Leuchtkörper für den Parkplatz hat ein deutlich an Flughäfen orientiertes Design: eine Lampe, die Kennzeichen und Wegbeleuchtung ist, ein Leuchtkörper, der die Betonung noch stärker auf die Dynamik der Autobahnfront legt, sich aber nicht von der unbedachten Bewegung beherrschen lässt, die keine Identifikation erlaubt. Die von Viabizzuno projektierte Innenbeleuchtung ist in der Lage, sich mit den architektonischen Räumen zu ergänzen, sie aber gleichzeitig zu charakterisieren. Der lange Korridor, über den die Angestellten gehen müssen, um zu ihren Büros zu kommen, wurde behandelt wie ein Buch, eine Erzählung von der Außenwelt für diejenigen, die an diesem Ort den größten Teil ihres Tages verbringen müssen und sich von dem, was sie draußen umgibt, entfremden. Ein langer Lichtspalt, realisiert mit dem sistema 094 und verkabelt mit RGB-LEDs, die so programmiert werden können, dass sich das Licht je nach Tageszeit, Ereignissen und atmosphärischen Bedingungen ändert und von der Zeit und unserer Gemütsverfassung spricht. Der Tag beginnt mit leuchtenden Rottönen und das Verlassen des Betriebs wird mit dem blauen Ton der Ruhe und der Entspannung besiegelt. Technologie und Planung wurden auch in den Dienst des Leuchtkörpers gestellt, der gewöhnlich nicht montiert wird, weil man will, sondern weil man muss: die Notbeleuchtung. Die Brandschutzlampen tragen den Namen ‘trasparenze’: Volumen aus transparentem Methacrylat, die auf stranggepressten, schwarz oxidierten Aluminiumsockeln montiert sind; ein Leuchtkörper, der die Funktionen der Raumbeleuchtung, des Signallichts, des Leitlichts und des Feueralarms in sich vereint, für verschiedene Lampen verkabelt ist und auch deshalb vielseitig einsetzbar ist, weil man den Träger des Lichtschirms nach Zeichnung individuell bedrucken kann. Für den Kongresssaal hat Mario Nanni einen Leuchtkörper ad hoc entworfen: die campana brembana. Sie wird in die Netzstruktur eingelassen, aus der die enorme, ganz ohne Trennwände oder Tragepfeiler auskommende Decke des Saals besteht; es handelt sich um einen weiß lackierten Gipskörper von ellipsoidem Querschnitt, der mit einem Leuchtstofflampenmodul und einem RGB-LED-Modul verkabelt ist. Das komplexe Licht, das man aus diesem Leuchtkörper bekommen kann, ist flüssig, geschmeidig, nie sich selbst gleich, genau wie das natürliche Licht, und kann sich in die Räume einnisten und sie einzigartig machen, ohne sie zu erdrücken. Die Anforderung war genau die: einen Leuchtkörper für die vielfältigen Aktivitäten in diesem Saal zu planen, ein Licht, das sich anpassen und erzählen kann und einen architektonischen Raum, der so wunderbar frei und weit geschaffen wurde, nicht mit auftragenden Volumen zu belegen. Die campana brembana erweist sich damit als repräsentativster Leuchtkörper des Eingriffs von Mario Nanni als Entwickler des Beleuchtungsprojekts in diesem Gebäude, eine Leuchte, die auch dem philologischen Projekt folgen kann, von dem sich Jean Nouvel bei der ganzen Definition der Flächen und der Volumen für das Technologiezentrum leiten ließ. Dynamik, Ergänzung der Architektur, harmonische Komposition von Licht und Farben zeichnen die beiden Projekte aus, das im großen Maßstab von Jean Nouvel und das im kleinen Maßstab von Mario Nanni.

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