viabizzuno

sich für den Newsletter anmelden

worldde

sich für den Newsletter anmelden

world

Bibliothek und Ikonen-Museum des Klosters von Sankt Anton
Ort:bologna, italia
Projekt:a+10 architettura design
Käufer:provincia minoritica di cristo re
Beleuchtungsprojekt:daniel damia, paola tagliavini, Viabizzuno
foto:a+10 architettura design
Meister:daniel damia
Die Bibliothek des Klosterkomplexes von Sankt Anton aus Padua in Bologna wurde vollständig renoviert und erweitert, um dem wachsenden Buchbestand gerecht zu werden und sie gleichzeitig für die Besucher zweckmäßiger zu gestalten. Der Umbau betraf die Räumlichkeiten im Tief- und im Hochparterre und umschloss neben der Bibliothek auch die Theologie-Schule mit der Einrichtung eines suggestiven 'Ikonen-Museums', das einen Teil einer den Mönchen gehörenden Privatsammlung russischer Ikonen aus der Zeit zwischen dem 17. und dem Anfang des 20. Jahrhunderts beherbergt. Die Ausstellung umfasst 100 Ikonen, die vorwiegend durch das Licht zur Geltung gebracht werden, das eine Atmosphäre der Andacht und des Gebets wieder aufleben lässt und an das Kerzenlicht erinnert, d.h. an die Lichtquelle, die diese Werke sowohl in den Kirchen als auch in den privaten Behausungen im Lauf der Jahrhunderte begleitet hat. Jede Ikone wird durch Led-Strahler Zero Orientabile mit 8°- und 30°-Optik und Leistung von 1 oder 2 Watt beleuchtet. Darüber hinaus wurde ein System ausgearbeitet, das die Schaffung unterschiedlicher Szenarien gestattet, indem je nach den unterschiedlichen religiösen Gedenktagen nur bestimmte Gruppen von Ikonen beleuchtet werden. Auch die Beleuchtung des Korridors wurde mit dem Ziel geplant, dem Kloster wieder eine andächtige Atmosphäre zur verleihen. Dazu wurden Einbau-Elemente verwendet, die Nischen mit Kerze simulieren, ergänzt durch Leuchtkörper 'Mosaico' und 'Catena', die architektonische Einzelheiten oder Kunstwerke hervorheben. Das natürliche Tageslicht spielt im gesamten Projekt eine wichtige Rolle. Deshalb wurde bei der Planung versucht, der nächtlichen Beleuchtung, die den Weg still wie ein Gebet durch das ganze Kloster begleitet, dasselbe Gleichgewicht zu verleihen. Vom zentralen Korridor, der das Bindeglied zwischen dem Ostflügel und dem zentralen Flügel darstellt, wurde ganz neu die vertikale Hauptverbindung des Bibliothek-Systems realisiert: eine gerade Treppe, die den Durchgang zur Hälfte auf einer Breite von ca. 90 cm einnimmt und den Zugang zu den Lese- und Archivräumen bildet. Die metallische, mit Travertinstein verkleidete Treppe liegt auf einer zentralen Mauer mit der gleichen Verkleidung auf, die in der Höhe das doppelte Raumvolumen durchquert und als Brüstung für die Laufbrücke der oberen Ebene dient. Die Treppe und die Laufbrücke sind nicht mit den seitlichen Wänden verbunden: diese Lösung trennt die neuen Baumaßnahmen vom alten Bau und gestattet somit ein eindeutiges Erkennen und Interpretieren des Projekts, während sie zugleich dem Ganzen ein unverkennbares Gefühl von Leichtigkeit vermittelt. Die Rationalisierung der Räumlichkeiten im Untergeschoss hat die Nutzung von ehemaligen Kellern und Lagern gestattet, die in ruhige, suggestive und zweckmäßige Räume verwandelt wurden. Der Lagerraum wurde erweitert und konsolidiert und darf sich heute eines äußerst fortschrittlichen Archivierungssystems rühmen, das in der Lage ist, 2300 Bücher sowie weitere 300 in der als historisches Archiv genutzten Zone aufzunehmen. Zwischen dem Ausgabebüro und dem Lesesaal findet sich das Archiv des 'fondo antico' (antiker Grundstock), d.h. das Herz der Bibliothek, das durch die Installation einer großen Glaswand bewusst einsehbar gehalten wurde. Allgemein gesehen hat die Maßnahme die architektonischen Elemente und die ursprüngliche Raumaufteilung ins Licht gerückt und zur Geltung gebracht, dank des Einsatzes von Glas als Raumteiler und der nach Zeichnung erfolgten Realisierung aller Nischen-Regale, die mit den gleichen Materialien der Theken realisiert wurden. Auch die Wandflächen des Tiefparterres wurden soweit wie möglich restauriert und beibehalten. Um den strengen Charakter des Projekts zur Geltung zu bringen, wurden alle Bodenbeläge durch klassischen, harzbeschichteten und nach Zeichnung fächerförmig gebürsteten Travertinstein ersetzt, der den Benutzer diskret auf allen Wegen begleitet, ebenso wie das Licht, das stille und zugleich prägende Element der gesamten Maßnahme, Außenbereiche inbegriffen.

scroll

mouse

HTML 4.01 Valid CSS Page loaded in: 3.011 - Powered by Simplit CMS